In der klassischen Reitweise begann der damals sechsjährige Henning seine Laufbahn im Pferdesport. Insbesondere der Dressurarbeit hatte er sich in den ersten Jahren gewidmet.
Mit 14 war es dann endlich soweit: Das erste eigene Pferd wurde angeschafft! „Zur Zeugnis-Übergabe gehörte es zu einem festen Ritus in meinem Heimatort, dass ich auf meinem Araber ‚Chappi‘ zur Schule ritt“, erinnert sich der Trainer heute an diese Zeit.
Im Alter von 16 Jahren sattelte Henning Daude aufs Westernreiten um – der psychologische Ansatz insbesondere beim Umgang mit ‚Problem-Pferden‘ weckte sein Interesse.
Aus- und Weiterbildungen bei bekannten Trainern wie Volker Laves, Peter Kreinberg oder auch Lyle Jackson folgten in den nächsten Jahren. Erfolge in Jugendklassen ließen nicht lange auf sich warten; der Deutsche Jugendmeistertitel war die höchste Auszeichnung in dieser Zeit.
Folgerichtig wurde das Thema ‚Pferd‘ auch zu Henning Daudes Beruf: „Da gab es nie ein anderes Ziel“, erinnert er sich heute. Eine Ausbildung zum Pferdewirt beim deutschlandweit bekannten ‚Trainingsstall Leckebusch‘ in Nordrhein Westfalen wurde erfolgreich absolviert.
Nach abgeschlossener Ausbildung zog es den 22-Jährigen zurück in die niedersächsische Heimat:
Der Zucht- und Reitbetrieb ‚Goting Cliff‘ in der Süd-Heide hieß das nächste Ziel, wo Henning Daude als Co-Trainer von Peter Kreinberg seine Gesellenzeit verbrachte.
Henning Daude hat sich nicht nur auf eine Westerndisziplin spezialisiert, sondern zeigte auch im Turniersport sehr erfolgreich seine Neigung zum ‚Allrounder‘:
Ungezählte Erfolge, Platzierungen, Futurity- und All-Around-Champion, Landes sowie Deutscher Meister hießen die Früchte dieser konsequenten Arbeit an sich selbst und den Vierbeinern. „Ich empfinde viel Dankbarkeit dafür, dass ich so viele tolle Pferde reiten durfte“, schaut er heute auf diesen Abschnitt seines Lebens zurück.
Die Turnier-Karriere blieb allerdings nicht national beschränkt: Auch im Deutschland-Kader der NRHA (‚National Reining Horse Association‘) war Henning Daude u.a. bei der Europameisterschaft 2003 in Italien mit seinem Quarter-Horse-Wallach „Pines Advocate“ am Start.
Noch heute profitieren vieler seiner Reitschüler deutschlandweit vom großen Erfahrungsschatz des erfolgreichen Turniersportlers und reiten unterstützt durch seine Lehrgänge oftmals von Sieg zu Sieg.
Als Ausgleich zum turbulenten Turnier-Geschehen entschied sich Henning Daude, sesshaft zu werden und führte fortan einen eigenen Reitbetrieb im südlichen Niedersachsen. Dabei verschrieb er sich der Zucht sowie der Haltung, Pflege und dem Beritt der ihm anvertrauten Pferde. „In dieser Zeit entdeckte ich mehr und mehr mein Talent für die Weiterbildung anderer Reiter und entwickelte viel Freude an dieser Aufgabe“, erinnert er sich heute.
Angefacht durch die Fortschritte und Erfolge seiner Reitschüler häuften sich die Anfragen anderer Trainer und Reitbetriebe, so dass sich Henning Daude im Laufe der Zeit ganz der Lehre verschrieb, den Turniersport und den eigenen Stall aufgab. „Es war damals ein Schritt ins Ungewisse, den ich allerdings nie bereut habe. Besonders wichtig war mir von Anfang an, reitweisenübergreifend zu arbeiten und sowohl Profis als auch Freizeitreiter zu unterstützen“, sagt der Trainer rückblickend.
Seit vielen Jahren nun ist Henning Daude von der Ostsee bis zum Bodensee, von der Saar bis zur Oder deutschlandweit und im angrenzenden Ausland unterwegs, um Reitern zu einem besseren Verständnis ihres Pferdes zu verhelfen. Nahezu alle Rassen, Turniervorbereitung, Sitzschulung, Bodenarbeit, Klassisch, Western, die kleinen und die großen Probleme – es gibt kaum etwas, mit dem Henning Daude in den vergangenen Jahren nicht konfrontiert wurde.